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Rammelsberg Bergwerk- Im Innern des UNESCO Schaubergwerk

Rammelsberg, im Harz gelegen, ist ein historisch bedeutender Ort, der die Geschichte des Bergbaus und die Entwicklung der Region maßgeblich geprägt hat. Dieses Bergwerk, welches heute zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, liegt in Nachbarschaft zur Stadt Goslar. Heute können Touristen in das neu eingerichtete Besucherbergwerk einfahren und sich von ehemaligen Bergleuten durch die Stollen führen lassen.

Eine lange Bergbau-Tradition am Rammelsberg

Die Montanregion Harz ist eine der ältesten in Deutschland. Älter als die Alpen haben über die Zeit im Gebirge viele Rohstoffe abgelagert. Auch der Bergbau am Rammelsberg im Westharz hat eine lange Tradition, die bis in die Zeit der Römer zurückreicht. Über 3.000 Jahre hinweg wurde hier vor allem Silber, aber auch Blei, Zink und Kupfer (Buntmetalle) abgebaut. Der Berg war eine der bedeutendsten Erzgruben Europas und spielte eine entscheidende Rolle für die Wirtschaft und Machtverhältnisse in der Region.

   
Modell der Grube
Modell der Grube

Das Bergwerk am Rammelsberg wurde über die Jahre immer wieder erweitert und modernisiert. Immer tiefer gruben sie die Kumpels Sohle für Sohle und folgten dabei der Erzader. Die größte Herausforderung hierbei war immer das Wasser, das in den Stollen eindrang. Es musste aufwändig mit hölzernen Pumpen und Wasserrädern aus dem Berg geführt werden. Eines dieser majestätischen Räder kannst du dir im Rahmen einer Führung ansehen. Die historischen Stätten, darunter Stollen, Schächte und Bergmannssiedlungen, zeugen von der harten Arbeit der Bergleute und der fortschreitenden Technologisierung des Bergbaus.

Einmalige Erzverhüttungs-Anlage

Erzaufbereitungs-Anlage
Erzaufbereitungs-Anlage

Besonders beeindruckend ist die Erzverhüttungsanlage auf dem Rammelsberg, die einen Einblick in die metallurgischen Prozesse vergangener Zeiten bietet. Sie schmiegt sich über mehrere Etagen und Gebäuden den Hang hinab. In den vielen Anlagen wurde das gewonnene Erz verarbeitet, gemahlen und zu wertvollen Metallen umgewandelt.

Heute können Besucher den Rammelsberg erkunden und in den Berg einsteigen, um die faszinierende Welt unter Tage zu entdecken. Die Touren erfolgen per Minenbahn und zu Fuß. Das Bergwerk und seine historischen Anlagen sind nicht nur ein Museum, sondern ein lebendiges Zeugnis der Bergbaugeschichte und Industriekultur im Harz. Der Berg steht somit für die Verbindung von Natur und menschlichem Schaffen, die die Region zu einem einzigartigen Ort macht.

NS Motiv in der Lohnhalle von 1938
NS Motiv in der Lohnhalle von 1938

Zeitliche Stationen am Rammelsberg

Das Bergwerk hat im Laufe seiner Geschichte verschiedene Stationen durchlaufen, die seine Entwicklung und Bedeutung für den Bergbau und die Region widerspiegeln. Dabei war es die einzige Mine der Welt die über 1.000 kontinuierlich in Betrieb war:

Frühgeschichte: Die Anfänge des Bergbaus am Rammelsberg reichen 3.000 Jahre zurück. Bereits in dieser frühen Periode, der Bronzezeit, wurde hier vor allem Silber abgebaut. Somit stellt das Areal den Beginn für alle folgenden Bergbautätigkeiten im Harz dar.

Mittelalter: Im Mittelalter gewann der Bergbau weiter an Bedeutung. Es wurde nicht nur Silber, sondern auch Blei, Zink und Kupfer abgebaut. Der Bergbau trug maßgeblich zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region und der Stadt Goslar bei. Viele Menschen zogen auf der Suche nach Arbeit in die Harzregion.

Bergbau- und Hüttenwesen (15. Jahrhundert): Über die Jahrhunderte entwickelte sich hier auch ein umfassendes Bergbau- und Hüttenwesen. Die Erzverhüttungsanlage, die erhalten geblieben ist, zeugt von den komplexen metallurgischen Prozessen, die hier im 15. Jahrhundert stattfanden.

Blütezeit (Renaissance und Barock): In der Renaissance und im Barock erlebte die Mine Rammelsberg seine Blütezeit. Die steigende Nachfrage nach Metallen in Europa sorgte für eine intensivierte Förderung und Verarbeitung von Erzen.

Technologische Entwicklung (19. Jahrhundert): Im 19. Jahrhundert ließ man den Bergbau am Rammelsberg durch technologische Innovationen modernisieren. Neue Abbaumethoden und Maschinen verbesserten die Effizienz und steigerten die Fördermengen. Neue Pumpen sorgten dafür, dass man in größeren Tiefen abbauen konnte.

Bergarbeiter
Bergarbeiter

Der Name Rammelsberg stammt vom Harzer Wort „Ramsen“ für Bärlauch ab. Demnach könnte man den Begriff als „der mit Bärlauch bewachsene Berg“ bezeichnen.

 

Der Standort wird UNESCO Weltkulturerbe

Weltkulturerbe (1992): Die UNESCO erklärte das Bergwerk Rammelsberg, die Altstadt von Goslar und die Oberharzer Wasserwirtschaft im Jahr 1992 zum Weltkulturerbe. Diese Auszeichnung würdigt die einzigartige Kombination von Bergbau, historischer Stadtstruktur und Wasserwirtschaft in der Region.

Heutige Nutzung: Heutzutage ist das Bergwerk Rammelsberg ein Besucherbergwerk, das Einblicke in die Geschichte des Bergbaus gibt. Besucher können unter Tage einfahren, die Erzverhüttungsanlage besichtigen und mehr über die Arbeitsbedingungen der Bergleute lernen.

Die Stationen des Bergwerks Rammelsberg, von der römischen Zeit bis zur heutigen Nutzung als Besucherbergwerk, spiegeln nicht nur die Entwicklung des Bergbaus wider, sondern auch die Verbindung zwischen Naturressourcen, menschlicher Arbeitskraft und industrieller Innovation im Harz.

 

Fragen

   

Christoph Janß

Hallo, ich bin Chris, Tourismus Blogger und Hobbyfotograf aus dem schönen Hamburg. Ich habe ein Faible für Geschichte, Architektur sowie Naturaufnahmen. Als Freelancer und Marketer helfe ich Kunden bei ihrem Marketing.

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