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Die Teufelsmauer – Mythischer Schauplatz nicht nur für Hollywood

Die Teufelsmauer ist ein geheimnisvoller Felsrücken, der sich majestätisch durch die Landschaft des Nordharz schlängelt. Ein Ort von mythischer Bedeutung und unvergleichlicher Schönheit über den viele Geschichten erzählt werden. An drei Stellen tritt die Mauer zwischen Ballenstedt im Südosten und Blankenburg zu Tage. Die Mauer beginnt beim Gegensteinen nordwestlich von Ballenstedt und endet am Hamburger Wappen zwischen Timmenrode und Blankenburg.

Wenn die Nacht hereinbricht und der Mond sein silbernes Licht über die Felsen streut, wird die Teufelsmauer zu einem Ort der Träume und der Dunkelheit. Doch auch dann behält sie ihren Reiz und ihre Faszination, und es scheint, als ob die Geister der Vergangenheit in den Felsen lebendig werden und ihre Geschichten in den nächtlichen Wind flüstern.

   

Eindrucksvolle Zeitzeugen verändern ihr Aussehen je nach Sonnenstand

In den Tiefen der Nacht erheben sich seltsame Geräusche von ihren unregelmäßigen Felsformationen. Das Flüstern des Windes, das durch enge Felsspalten strömt, klingt wie das Murmeln alter Geister. Die Bäume, die die Mauer flankieren, wiegen sich in einem geheimnisvollen Takt, als würden sie die Wächter dieses alten Ortes repräsentieren. Jäger der Nacht fliegen umher auf der Suche nach Beute. Darunter Eulen und Fledermäuse, deren Augen im Mondschein leuchten.

Der schönste Teil der Teufelsmauer befindet sich zwischen Warnstedt und Weddersleben:

Die Legenden um die Teufelsmauer ranken sich um den Glauben, dass der Teufel selbst sie geschaffen hat. Er soll in einer einzigen, finsteren Nacht die gewaltigen Felsen aus der Erde gerissen und sie zu dieser beeindruckenden Barriere gestapelt haben, um Menschen von ihren geheimen Schätzen fernzuhalten. Und so erheben sich die Felsen bis zu 20 Meter in die Höhe und erstrecken sich über 20 Kilometer, als wollten sie die Macht des Bösen manifestieren.

Mythen und Legenden

Doch nicht nur Legenden und Mythen umgeben diesen mysteriösen Ort. Die Teufelsmauer ist auch ein Eldorado für Abenteurer und Naturliebhaber. Wanderer und Kletterer wagen sich hierher, um die Herausforderung der steilen Felsen anzunehmen und die atemberaubende Aussicht von den Gipfeln zu genießen. Im Frühling und Sommer erwacht die Flora und Fauna zum Leben, und die Blumen blühen in den Farben des Regenbogens.

Aber die Teufelsmauer birgt nicht nur Schönheit und Herausforderung, sondern auch Geschichte. Entlang ihres Verlaufs finden sich uralte Kultstätten und mystische Ruinen, die von vergangenen Zeiten erzählen. Hier wurden Rituale abgehalten, und die Menschen haben versucht, die Geheimnisse dieses Ortes zu entschlüsseln.

So entstand die Teufelsmauer

Die Entstehung der Teufelsmauer steht im engen Zusammenhang mit der Entstehung des Harz. Ende der Erdurzeit und der Erdaltzeit entstanden die Gesteine im Innern des Harz. Fast ganz Mitteleuropa war vor 560 bis 320 Millionen Jahren (Präkambrium – Unterkarbon) von einem Meer bedeckt. Große Mengen von Sand, Ton und Kalk wurden von den umliegenden Flüssen in das Meer gespült und lagerten sich Schicht für Schicht ab. Durch Anhebung bildeten sich Gesteine sowie die variskische Erhebung, die kurz darauf wieder eingeebnet wurde. Die Kräfte aus dem Erdinnern ließen das einstige Gebirge im Erdmittelalter dem sogenannten Mesozoikum brechen. Nachdem sich erneut Sedimente über diese Schollen gelegt hatten, traten diese durch Erdkräfte im Jura (vor 175 Mio. Jahren) erneut an die Oberfläche.

Entstehungsgeschichte
Entstehungsgeschichte

Die darüber liegende Deckschicht verwitterte und in die entstandene Senke sammelte sich Abtragungsschutt. Weitere Hebe- und Senkvorgänge folgten im Oberjura. Schließlich war das ehemalige Gebirge vor 80-75 Millionen Jahren fast ganz freigelegt. Doch die Hebung des Harzes hielt im Santonium (Oberkreide) weiter an. Erneut überflutete ein Meer die Gegend. Aus dem sich ablagernden Sand entstand Sandstein. Dem Material aus dem auch die heutige Teufelsmauer besteht. Siliziumhaltiges Wasser und Kieselsäure aus dem Erdinnern sickerte in Spalten und Risse. Hierdurch verfestigte sich das Material und der Sandstein wurde zu einem harten Quarzit. Millionen Jahre und viele Verwitterungen später richtete sich die Teufelsmauer schließlich zu der uns bekannten Gesteinsformation auf.

Diese seltene Tiere und Pflanzen leben hier

Bereits 1935 wurde die Teufelsmauer zum Naturschutzgebiet für Flora und Fauna erklärt. Viele schützenswerte und seltene Tiere haben hier ihr Zuhause. So leben hier die Mausohr-Fledermaus, der Turmfalke und die Glattnatter. Aber auch die Erdkröte, der Schwalbenschwanz oder auch der nachtaktive Uhu bevorzugen die Felsen als Jagdrevier. Seit dem Jahr 2000 gehören die Felsen außerdem zum europaweiten Schutzgebiets Netzwerk Natura 2000. Seltene Pflanzen wie der Felsen-Goldstern, der Fransen-Enzian als auch das gemeine Katzenpfötchen wachsen hier.

Naturschutz
Naturschutz

Diese Hollywood-Filme und Serien wurden an der Teufelsmauer gedreht

Goethe was here
Goethe was here

Es mag unglaublich erscheinen, aber selbst Hollywood-Größen wie Sean Bean, bekannt für seine Rolle als Lord Eddard Stark in „Game of Thrones“, war schon hier an der Teufelsmauer. Auch Eddie Redmayne, der den Zauberer Newt Scamander in „Phantastische Tierwesen“ verkörpert, hat sich bereits in den östlichen Ausläufern des Harzes aufgehalten. An der imposanten Quarzit-Formation wurden auch Szenen für den Historien- und Horrorfilm „Black Death“ aus dem Jahr 2010. Für jene, die bereits diesen beeindruckenden Ort besucht haben, ist die Kulisse im Film sofort wieder erkennbar und verleiht der Szenerie eine schaurig mystische Atmosphäre.

Ebenfalls der mehrfach ausgezeichnete Hollywood-Schauspieler George Clooney hat im Nordharz seine Spuren hinterlassen. Auf dem Domplatz in Halberstadt, der Hauptstadt des Harzkreises, wurden Teile des Films „Monuments Men“ aus dem Jahr 2014 gedreht.

I was here
I was here

George Clooney übernahm hierbei nicht nur die Hauptrolle, sondern führte auch Regie für das Projekt. Die Umgebung rund um Ilsenburg im Harz diente dem Filmteam vier Wochen lang als Basis für weitere Dreharbeiten. Die Orte im Film mögen zwar schwer erkennbar sein. Aufmerksame Zuschauer können dennoch sowohl die kleine Straße vor dem Halberstädter Dom als auch weitere Details der Umgebung entdecken.

Hier findest du die Teufelsmauer auf meiner Harz-Karte:

   

Christoph Janß

Hallo, ich bin Chris, Tourismus Blogger und Hobbyfotograf aus dem schönen Hamburg. Ich habe ein Faible für Geschichte, Architektur sowie Naturaufnahmen. Als Freelancer und Marketer helfe ich Kunden bei ihrem Marketing.

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Ein Kommentar

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